Literaturempfehlungen zur Schulmathematik
ZEHN GEBOTE FÜR LEHRER
1. Man soll sich für seinen
Gegenstand interessieren.
2. Man soll seinen Gegenstand kennen.
3. Man soll über das Wesen des Lernens Bescheid wissen: Die beste Art,
etwas zu erlernen, ist, es selbst zu entdecken.
4. Man soll versuchen, von den Gesichtern seiner Schüler ihre Reaktionen
abzulesen,
versuchen, ihre Erwartungen und Schwierigkeiten zu erkennen, sich in ihre Lage
zu versetzen.
5. Man soll ihnen nicht nur Kenntnisstoff, sondern auch praktisches
Können,
geistige Einstellungen, methodische Arbeitsgewohnheiten vermitteln.
6. Man soll sie erraten lernen lassen.
7. Man soll sie beweisen lernen lassen.
8. Man soll auf solche Schritte bei der Lösung der Aufgabe, die man gerade
durchnimmt,
achten, die bei der Lösung zukünftiger Aufgaben nützlich sein könnten
-
man soll versuchen, das allgemeine Schema freizulegen, das der gegebenen
konkreten Situation zugrunde liegt.
9. Man soll nicht gleich sein ganzes Geheimnis preisgeben -- man soll die
Schüler raten lassen,
ehe man es preisgibt -- man lasse sie soviel wie irgend möglich selbst
herausfinden.
10. Man lege nahe, aber man zwinge nicht auf.
Auf welche Autorität gründen sich diese Gebote? Lieber Kollege, erkenne keine
andere Autorität an
als Deine eigene gut verarbeitete Erfahrung und Dein eigenes wohlüberlegtes
Urteil. Versuche, klar zu erkennen,
was die betreffende Regel in Deiner besonderen Situation bedeutet, sieh zu, wie
sie sich in Deinen Stunden bewährt,
und fälle erst dann ein Urteil darüber, wenn Du sie ehrlich ausprobiert hast.
(Georg Pòlya)
Die hier aufgelisteten Literaturempfehlungen sind in erster Linie mit Blick auf Lehramtsstudierende der Sekundarstufe II zusammengestellt und beziehen sich vorwiegend auf die gymnasiale Oberstufe.
Lernen und Lehren von Mathematik
Examples emphasize my idea about
the nature of mathematics and exercises stress my belief
that doing mathematics is the way to learn mathematics.
(John B. Conway)
P. R. Halmos: The Teaching of Problem Solving, The American Mathematical Monthly, Volume 82 (1975), S. 466-470.
Georg Pólya: Vom Lösen mathematischer Aufgaben. Einsicht und Entdeckung, Lernen und Lehren, Bände I und II, Birkhäuser Verlag, Basel und Stuttgart 1966 und 1967.
Otto Toeplitz: Das Problem der Universitätsvorlesungen über Infinitesimalrechnung und ihrer Abgrenzung gegenüber der Infinitesimalrechnung an höheren Schulen, Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, 36. Band (1927), S. 88-100.
Peter Baptist: Elemente einer neuen
Aufgabenkultur. Anregungen zu den Modulen 1 und 5, BLK-Modellversuch
"Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen
Unterrichts", Bayreuth 1998 (32 S.),
http://btmdx8.mat.uni-bayreuth.de/blk/blk/material/download/artikel/baptist/hamburg.pdf
The best way to learn is to do; the worst way to teach is to talk.
(P.R. Halmos)
Lutz Führer: Zum Gehalt der elementaren Integralrechnung in ideengeschichtlicher Sicht, MU. Der Mathematik-Unterricht, Jahrgang 27, Heft 5 (1981), S. 7-60.
Horst Hischer und Harald Scheid: Grundbegriffe der Analysis. Genese und Beispiele aus didaktischer Sicht, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg/Berlin/Oxford 1995.
Winfried Kaballo und Rolf Vonhoff: Seminar zur Didaktik der Analysis, Universität Dortmund, WS 1998/99, http://www-lsi.mathematik.uni-dortmund.de/lsi/ls1ws981.htm
Norbert Knoche und Heinrich Wippermann: Vorlesungen zur Methodik und Didaktik der Analysis, Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich 1986.
Uwe-Peter Tietze, Manfred Klika und Hans Wolpers: Mathematikunterricht in der Sekundarstufe II. Band 1: Fachdidaktische Grundfragen, Didaktik der Analysis, Unter Mitarbeit von Frank Förster, Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden 1997.
Die genetische Methode in Lehrbüchern realisiert
Der Historiker, auch der der
Mathematik, hat die Aufgabe, alles Gewesene,
zu registrieren, ob es gut war oder schlecht. Ich will aus der Historie
nur die Motive für die Dinge, die sich hernach bewährt haben,
herausgreifen
und will sie direkt oder indirekt verwerten. (...)
Nicht um die Geschichte handelt es sich, sondern um die Genesis der
Probleme,
der Tatsachen und Beweise, um die entscheidenden Wendepunkte in dieser Genesis.
(Otto Toeplitz)
Felix Klein: Elementarmathematik vom höheren Standpunkte aus, Bände 1 bis 3, Springer-Verlag Berlin 1968 (Erster Band = Nachdruck der 4. Aufl. 1933, zweiter Band = Nachdruck der 3. Aufl. 1925, dritter Band = Nachdruck der 3. Aufl. 1928).
Herbert Schröder: Geometrische Analysis, Manuskript, Dortmund 1999.
Otto Toeplitz: Die Entwicklung der Infinitesimalrechnung, Springer-Verlag, Berlin 1949.
Anregungen für eine Verbesserung des Schulunterrichts
That's the way it is with any powerful tool: There's always more to learn,
and there are always better ways to do what you've done before.
(Donald E. Knuth)
Bund-Länder-Kommission: BLK-Programm
"Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen
Unterrichts", http://blk.mat.uni-bayreuth.de/blk/blk
Gegliedert nach den 11 Modulen des
Programms werden auch eine Reihe von Materialien zum Mathematikunterricht
angeboten.
Deutscher Bildungsserver: Unterrichtsmaterialien und Projekte online auf dem deutschen Bildungsserver - Lycos, http://dbs.schule.de/db/ly
Hans-Jürgen Elschenbroich: Mathe-Werkstatt, http://home.t-online.de/home/elschenbroich/homepage.htm
Mathe-Treff der Bezirksregierung Düsseldorf, http://www.bezreg-duesseldorf.nrw.de/schule/mathe/mathe.htm
MUED e. V. (Mathematik-Unterrichts-Einheiten-Datei),
Adresse: MUED e. V., Bahnhofstr. 72, 48301 Appelhülsen; Tel./Fax:
02509/606, e-mail: mued.ev@t-online.de
Eine Website besitzt der Verein zur Zeit
nicht.
"Im MUED e. V. (Mathematik-Unterrichts-Einheiten-Datei) werden seit
nunmehr 21 Jahren für den Unterricht der Klassen 5 bis 13 aller Schulformen
Materialien erarbeitet für einen handlungsorientierten Mathematikunterricht
in emanzipatorischer Absicht, die den pädagogischen Leitgedanken
Lebensbezug, Platz für Eigeninitiative, soziales Lernen verpflichtet sind.
Rund 700 MathematikkollegInnen arbeiten in diesem Netz mit. Inzwischen
wurden etwa 1200 Unterrichtsmaterialien erstellt - auch bis zu
Klassenarbeits- und Abituraufgaben. In vielen Fortbildungen für LehrerInnen
werden diese Materialien vorgestellt und weiterentwickelt, werden passende
Umgangsformen für den Mathematikunterricht diskutiert." (Heinz Böer:
Frankfurter Rundschau vom 21.1.1999)
Hans-Christian Reichel: Neuansätze
und eine andere Sichtweise des mathematischen und naturwissenschaftlichen
Unterrichts, ZDM. Zentralblatt fuer Didaktik der Mathematik, Bd.
30(1998), S. 152-160.
"...das schulische Lernen als
solches. Diesem nämlich wird hierzulande immer weniger Gewicht zugestanden.
Vielfach als bloßes Einzelwissen verschrien, stellt man es den sogenannten
Zusammenhängen, dem Durch- und Überblick gegenüber. Das ist gerade in der
heutigen Pluralität natürlich richtig, doch gibt es andererseits kein
'Stricken ohne Wolle' ". (S. 153)
Unterrichtsmaterialien für die Fächer Mathematik und Physik, http://www.mathe-material.de/startpage.html
Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V., Das WWW als Lern- und Lehrhilfe, http://www.zum.de/ZUM/Schule.html
Computer-Algebra-Systeme in der Schule
Mathematik ist der Name
derjenigen Wissenschaft, die sich blos mit Dem beschäftigt,
was in Zeit und Raum anschaulich ist und daher mit Zahlen oder Figuren
dargestellt,
folglich überhaupt berechnet oder gemessen werden kann, weshalb man sie auch
eine Größenlehre und eine Meßkunst genannt hat. Man unterscheidet die r e i n
e und
die a n g e w a n d t e Mathematik, und die erstere betrachtet die Größen nur
an und für sich,
d.h. als bloße Zahlen oder Figuren, die andere aber sucht die in der That
vorhandenen,
von Natur oder Kunst gegebenen Größen mathematisch zu bestimmen; es kann daher
die reine Mathematik auch als Theorie oder Grunderkenntniß, die angewandte als
Benutzung
derselben für wirkliche Gegenstände und Vorfälle im Leben angesehen werden.
(...)
Die Mathematik beschäftigt sich demnach überall nur mit formalen Größen
und ist bei der Bestimmtheit, Strenge und genauen Stufenfolge von Erklärungen,
Schlüssen und Beweisen,
durch welche ihre Lehren zur überzeugendsten Anschauung gelangen und ein von
keiner andern Wissenschaft
erreichter Grad von Wahrheit erzielt wird, zur Bildung und Gewöhnung des
Geistes
an ein streng wissenschaftliches Verfahren und zur Schärfung der Denkkraft
vortrefflich geeignet.
(Bilder--Conversations--Lexikon von 1839)
ACDCA, Austrian Center for Didactics of Computer Algebra, http://www.acdca.ac.at
CAS-Server für Baden-Württembergs Schulen, http://notes.ikg.rt.bw.schule.de
Geometrie mit Maple, GeoPaket Makrosammlung, http://www.scheffel.wt.bw.schule.de/maple/maple.htm
Bernhard Kutzler: Technology in Mathematics Education / Technologie im Mathematikunterricht, http://www.kutzler.com/bk/m-links.html
Die MAPLE Working-Group, Fachbereich
Naturwissenschaften der Fachhochschule Karlsruhe, http://www.fh-karlsruhe.de/fbnw/html/Maple/Welcome.html
Vom Gründer der MAPLE Working-Group,
T. Westermann, ist auch das folgende Buch mit CD-ROM erschienen:
T. Westermann,
W. Buhmann, L. Diemer, E. Endres, M. Laule und G. Wilke: Mathematische
Begriffe visualisiert mit Maple V, für Lehrer und Dozenten, mit CD-ROM,
Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg 2000.
Math College, Privates didaktisches Institut für computerunterstütztes Lernen, http://www.math-college.de